Aufgrund der aktuellen Studienlage ist eine wirksame Prävention von nachlassenden kognitiven Funktionen und Demenz noch nicht Realität. Dies könnte sich zwar irgendwann in der Zukunft ändern, z. B. durch Fortschritte in der pharmakologischen Forschung, aber inzwischen wird zunehmend gefordert, sich auf potenziell protektive Lebensstilfaktoren (u.a. Schlaf, Ernährung, Bildung, Bewegung) zu konzentrieren, um das Risiko kognitiver Störungen zu verringern, auch bei Personen mit Mild Cognitive Impairment (MCI) und Demenz. Körperliche Aktivität (PA) ist eine vielversprechende, primär verhaltensorientierte, nicht-pharmakologische Strategie zur Verzögerung oder Abwendung der schädlichen Auswirkungen des Alterns auf die Gesundheit des Gehirns.
Bevor jedoch körperlich-sportliche Aktivität als ''Medizin'' zur Förderung der Gehirngesundheit im erkrankten und nicht erkrankten Gehirn verschrieben werden kann, ist es unerlässlich zu verstehen, was man unter körperlich-sportlicher Aktivität, Inaktivität, Sedentariness und Kognition (insbesondere exekutiven Funktionen) versteht und welche verschiedene Mechanismen für die Effektivität von körperlich-sportlicher Aktivität auf die kognitive Leistungsfähigkeit verantwortlich gemacht wirken, um eine größere Präzision bei den Empfehlungen sowie dem Nutzen für Personen mit ähnlichen Merkmalen (d.h. Untergruppen) zu ermöglichen.
Citation: Schott, N. (2020). Gehirngesundheit – Wie Bewegung unser Denken im Alter formen kann ?! Sportärztezeitung, 1, 46-51.
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