Förderung der Sozialkompetenz von Trainerinnen und Trainern im Spitzensport.

Leitfadenentwicklung und Multiplikatorenschulung.

Projektleitung

Prof. Dr. Carmen Borggrefe
Prof. Dr. Klaus Cachay

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Rebecca Dölling

Auftraggeber

Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp)

Laufzeit

01.06.2016 – 31.05.2017

Sozialkompetenz im Sinne der Bewältigung kommunikativer Anforderungen stellt eine wesentliche Bedingung erfolgreichen Trainerhandelns im Spitzensport dar. In umfangreichen qualitativen Studien zur Trainer-Athlet-Kommunikation im Spitzensport – zuletzt im WVL-Projekt „Sozialkompetenz“ – haben wir zentrale kommunikative Anforderungen an Trainerinnen und Trainer identifiziert sowie Strategien ihrer Bewältigung herausgearbeitet. Das vorliegende Vorhaben schließt an diese Forschungen an, indem es wissenschaftliche Analysen in innovativer Weise mit einem direkten Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in die Sportpraxis verknüpft. Konkret verfolgt das Projekt damit zwei übergeordnete Ziele:

Erstens geht es auf wissenschaftlich-analytischer Ebene darum, auf der Basis des bereits vorliegenden theoretischen Bezugsrahmens und mithilfe des bewährten qualitativen Forschungsdesigns vertiefende Einblicke in die Praxis der Trainer-Athlet-Kommunikation zu erhalten. Zweitens wird die wissenschaftliche Analyse auf der Anwendungsebene direkt für den nachhaltigen Transfer der Ergebnisse in die Sportpraxis genutzt, indem in Kooperation mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und dem Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) die Schulung von Multiplikatoren und die Entwicklung von Leitfäden zur Vermittlung von Sozialkompetenz in der Traineraus- und -fortbildung am konkreten Datenmaterial erfolgt.

Die wesentliche Erweiterung zu den Vorgängerstudien besteht darin, dass die Verbände von vornherein sehr eng in die Auswertung und Nutzung der Daten einbezogen werden. Dies geschieht konkret über Multiplikatoren, die von den Verbänden zu benennen sind. Diese Multiplikatoren

  1. erhalten von uns eine theoretische Einführung sowie eine Präsentation bisher vorliegender Erkenntnisse. 
  2. bekommen sämtliche synchronisierten Video-, Audio- und Interviewdaten ihrer teilnehmenden Trainer/innen. 
  3. bereiten nach Sichtung der Daten mit uns gemeinsam die individuelle Beratung ihrer Trainer/innen vor und nehmen an dem Beratungsgespräch teil. 
  4. bereiten mit uns gemeinsam einen verbandsinternen Workshop zum Thema „Sozialkompetenz“ vor und führen diesen mit durch. 
  5. erarbeiten mit uns gemeinsam einen verbandsinternen Leitfaden zur Vermittlung von Sozialkompetenz in der Traineraus- und -fortbildung, der u.a. eine kurze Einführung in theoretische Grundlagen, eine kommentierte Sammlung multimedialer Anker und dazugehöriger Beobachtungsaufgaben enthält. 

Durch eine solch enge Einbindung der Multiplikatoren in die wissenschaftliche Analyse soll erreicht werden, dass diese das Thema Sozialkompetenz zukünftig selbständig und in der nötigen Differenziertheit innerhalb der Traineraus- und -fortbildung vermitteln können. Die zur Verfügung stehenden multimedialen Anker können diesen Vermittlungsprozess in hervorragender Weise unterstützen, indem sie die Beschäftigung mit authentischen Kommunikationssituationen ermöglichen und die Beobachtungs- und Reflexionsfähigkeiten von Trainerinnen und Trainern schulen.

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