Prophylaxetraining - Rücken

 

Problemstellung

Die Ausrichtung des David Wirbelsäulenkonzeptes auf die Bereiche Prävention und Rehabilitation ist vorrangig auf die Zielgruppe der Normalbevölkerung ausgelegt. Hier wurden bereits vielfältige Programm- und Evaluationsstudien zur Verifizierung und Verfeinerung des angebotenen Instrumentariums durchgeführt.

Betrachtet man dahingehend die Zielgruppe der Leistungssportler bzw. sportlich sehr aktiven Menschen, so kann festgestellt werden, dass die vorliegenden Referenzwerte der Bezugsdaten nicht dazu geeignet sind, dieses Klientel hinsichtlich ihrer funktionellen muskulären Wirbelsäulenstatik zu beurteilen bzw. die empfohlenen Trainingsmaßnahmen eine Veränderung evtl. Ungleichgewichte erreichen können. Untersuchungen mit Kugelstoßerinnen (Juniorinnen WM 3.Platz) und anderen Top Athleten scheinen dies zu bestätigen.

Daher ist es naheliegend, auch für ein leistungssportlich orientiertes Klientel eine breite Datenbasis an Referenzwerten zu erheben. Damit könnten einerseits individuelle muskuläre Defizite von Leistungssportlern und sportlich sehr aktiven Personen erkannt werden und andererseits würde es möglich, die Trainingskonzepte für diese Zielgruppen zu optimieren.

Der Vorteil einer derartigen Konzeption besteht darin, dass aufgrund der spezifischen Datenbasis für den sportlichen und leistungssportlichen Bereiche diese Athleten mit Hilfe der standardisierten Diagnose des DAVID Messsystems routinemäßig an präventiven leistungsdiagnostischen Untersuchungen bereits im frühen Trainingsalter teilnehmen können. Durch entsprechende Einschätzungen und Analysen dieser Sportler könnten „Drop Out“ – Erscheinungen, die durch Rückenprobleme im Sport und Leistungssport hervorgerufen werden, möglicherweise deutlich reduziert werden. Auch bei bestehenden Rückenproblemen kann, sofern noch keine weitreichenden Schädigungen entstanden sind, auf der Basis der Testergebnisse und der folgerichtigen Einschätzung dieser Daten, ein Trainingskonzept angeboten werden.

Trainingsgeräte (Rücken)
Zwei Trainingsgeräte für die Rückenmuskulatur

Untersuchungsdesign

Im Rahmen einer ersten Teilstudie sollen im Querschnitt bei einer Personenstichprobe von Leistungssportlern und Sportstudenten spezifische Referenzwerte erhoben werden. Analysen über statistische Zusammenhänge von Rückenbeschwerden und muskulären Defiziten sollen diesen ersten Projektteil komplettieren.

Hierzu werden am Institut für Sportwissenschaft der Universität Stuttgart ca. 250 Personen aus o. g. sportlichem Leistungsbereich diagnostiziert und mit Hilfe klinischer Einschätzungsprofile auf Wirbelsäulenprobleme hin beurteilt. Neben leistungssportlich orientierten Sportstudierenden kommen hierbei vor allem die Kaderathleten aus den Olympiastützpunkten in Stuttgart, Heidelberg und Freiburg, sowie die Mitglieder der Bundesligamannschaften der Region Stuttgart in Frage. Daraus werden statistische Normwerte und Beurteilungsprofile für derartige Personenstichproben erstellt. 

In einem weiteren wird eine Evaluationsstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit dieses Konzeptes für den sportlichen und leistungssportlichen Bereich angeschlossen. 

Weitere Projektansätze könnten z. B. in der funktionellen muskulären Wirbelsäulen-stabilisierung bei kurzen Gleichgewichtsstörungen (Perturbationen) liegen. Dies würde als weiteres diagnostisches Verfahren neben der statischen Maximalkraftanalyse und muskulären Leistungsbestimmung die dritte Säule einer funktionellen Wirbelsäulenstabilisation darstellen.

Die bisherigen Projektausrichtungen unserer Forschungsabteilung können hierbei durchaus als Expertise für eine derartig gestaltete Entwicklungsarbeit angesehen werden.

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