Entwicklung einer Uhr zur Trainingsprotokollierung und -steuerung im Krafttraining
Das Krafttraining ist im Leistungssport in den meisten Sportarten selbstverständlich. Doch auch im Breiten- und Freizeitsport gewinnt diese Trainingsform immer mehr an Bedeutung, insbesondere auch zur Prophylaxe von langfristigen Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, z. B. zur Vermeidung chronischer Rückenschmerzen. Das heißt aber nicht, dass dabei auf sportwissenschaftliche Trainingssteuerung und -dokumentation verzichtet werden muss. Genau diese Leistung möchte das Unternehmen Sigma-Elektro GmbH, in Kooperation mit der Abteilung Biomechanik und Sportbiologie von Prof. Wilfried Alt des Instituts für Sport- und Bewegungswissenschaft (InSpo), der Universität Stuttgart entwickeln.
Läufer und Radfahrer mit Brustgurten, welche stets mit einem Auge auf ihre Armbanduhr blickend, Sport treiben gehören mittlerweile zum Alltag. Doch wozu der ganze Aufwand?
Gerätegestützte Trainingssteuerung ist die Antwort.
Was vor allem in den Ausdauersportarten schon seit langem bekannt ist, soll nun auch im Krafttraining Anwendung finden.
Training führt zu den größten Erfolgen, wenn es individuell auf den Leistungszustand des Trainierenden zugeschnitten ist. Im Kraftsport werden bisher nur wenige Parameter wie beispielsweise die Wiederholungszahl, Anzahl der Sätze und die Art der Trainingsübung zur Beschreibung des Trainings angewandt. Diese werden häufig anhand eines manuell angefertigten Trainingsprotokolls festgehalten. Weitere praktikable und sportwissenschaftlich validierte Methoden fehlen jedoch. Auch die häufig verwendete Messung der Herzfrequenz ist im Krafttraining nur bedingt aussagekräftig. Dabei ist die Kenntnis des Geleisteten nicht nur zur Bestimmung von Trainingsdefiziten für die Leistungsentwicklung interessant, sondern bietet auch ein enormes Motivationspotenzial für den Trainierenden. Um ein Training kurz- und langfristig zu steuern, reicht eine reine Dokumentation durch ein Trainingsprotokoll aus sportwissenschaftlicher Sicht nicht aus. Daher soll nun eine Armbanduhr entwickelt werden, die während des Trainings Daten erfasst, objektiv aufzeichnet und anhand einer automatisierten Analyse eine umfassende und individualisierte Steuerung des Trainings gewährleistet. Die Uhr soll verschiedene objektive Parameter während des Krafttrainings erfassen und direkte Trainingsempfehlungen hinsichtlich der Wahl der Gewichte und der Bewegungsausführung anzeigen können. Dieses Produkt wird nun im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekts am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft entwickelt und soll nach Abschluss (2 Jahre Laufzeit bis Anfang 2015) Marktreife erhalten. Das Projekt bietet damit einen großen Fortschritt in der sportwissenschaftlichen Untersuchung des Krafttrainings.