Stress ist bereits sowohl theoretisch als auch empirisch gut für verschiedene betriebliche Funktionen erforscht– wenig aber für die Führung bzw. die Führungskräfte. Aus arbeitsplatzbedingtem Stress resultieren psychische und physische Folgebelastungen wie Angst, Depression, Schlafstörungen, Rücken- und Kopfschmerzen, Bluthochdruck und im Extremfall auch ein Burnout-Syndrom. Sowohl körperliches Training als auch Meditation können dazu beitragen, den Stresspegel zu senken, bzw. die Stressbewältigung zu fördern. In Studien mit Kindern und Jugendlichen konnte darüber hinaus ein positiver Einfluss von körperlich-sportlicher Aktivität auf die exekutiven Funktionen gezeigt werden.
Das übergeordnete Ziel dieser Pilotstudie ist, die Effekte motorischer bzw. motorisch-kognitiver Therapieformen auf das Stressniveau bei Führungskräften zu untersuchen. Die Studie soll Auskunft geben, (1) welche Therapieform zum höheren Erfolg führt, (2) welchen Einfluss der Mediator kognitive Leistungsfähigkeit auf das Stressniveau hat und (3) welche Veränderungen sich in der neuronalen Repräsentation stressrelevanter Hirnareale durch die Trainingsformen ergeben.
Die Pilotstudie ist als kontrollierte, randomisierte, longitudinale Interventionsstudie mit drei Gruppen konzipiert. Die Interventionsgruppe1 (Meditation) führt standardisierte Entspannungsübungen, Achtsamkeitsübungen und andere geeignete klassische Meditationstechniken durch. In der Interventionsgruppe2 (Ausdauer) wird ein geführtes Kleingruppentraining unterstützt durch einen Heimtrainingsplan durchgeführt. Die Kontrollgruppe erhält kein Training, sie soll ihre Alltagsgewohnheiten beibehalten.
Getestet werden sollen Parameter zum subjektiven Stressempfinden und zu den exekutiven Funktionen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) und Diffusions-Tensor-Bildgebung (dTI) unter aktiven Testbedingungen, d. h. beim Lösen von Aufgaben . Diese Parameter sollen durch den Grad der Änderung der Aktivität bestimmter Hirnareale bzw. der Volumenzu- bzw. –abnahme entsprechender Leitungsbahnen quantifiziert werden.
Studienleitung: Prof. Dr. med. Angela Geissler, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Mitantragsteller: Prof. Dr. Nadja Schott, Universität Stuttgart
Projektleitung: Konstantinos Blatzonis, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Projektmitarbeiterin: Anja Brechenser
Finanzierung: Die Studie wird über einen Innovationsfonds der Robert-Bosch-Stiftung finanziert
Robert-Bosch-Krankenhaus, Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin, Stuttgart