Effekte motorisch-kognitiver Trainingsformen auf die Funktionsverluste durch Immobilisation nach osteoporotischen Handgelenksfrakturen: eine randomisierte klinische Pilotstudie bei älteren Erwachsenen
Die Behandlungsergebnisse nach distaler Radiusfraktur sind insbesondere bei älteren Patienten häufig unbefriedigend. Probleme resultieren aus der nicht zu umgehenden, 3-6-wöchigen Immobilisation, die zu Bewegungseinschränkung des Handgelenkes, Verlust von Muskelkraft sowie Störung der Feinmotorik und Koordination führt. Bislang gibt es keine geeigneten proaktiven Strategien, um solche Immobilisationsschäden vorzubeugen. Das übergeordnete Ziel der Studie ist, die Effekte motorisch-kognitiver Therapieformen auf die Funktion des Handgelenks nach distaler Radiusfraktur zu untersuchen. Die Pilotstudie soll zum einen Auskunft über die Höhe der Rekrutierungsrate geben, um eine ausreichende Probandenzahl und damit eine zuverlässige Aussage hinsichtlich der Therapieeffekte zu erzielen. Zum anderen gilt es im Rahmen der Methodenentwicklung die Sensitivität sowie die Angemessenheit für die hier zum Einsatz kommenden Verfahren zu prüfen.
Die Pilotstudie ist als kontrollierte, randomisierte, longitudinale Interventionsstudie mit drei Gruppen konzipiert. Die EG1 (Mentales Training) stellt sich Bewegungen vor, ohne sie dabei auszuführen. In der EG2 (Spiegeltraining) bewirkt ein visuelles Feedback durch den Einsatz eines Spiegels die zusätzliche Aktivierung der kontralateralen Hemisphäre. Die Kontrollgruppe erhält herkömmliche Therapie. Getestet werden Funktion (PRWE), Einschränkungen (Beweglichkeit, Kraft) sowie soziale Teilhabe / Lebensqualität (DASH, SF12).
Studienleitung: PD Dr. Clemens Becker, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Projektleitung: Prof. Dr. Nadja Schott, Universität Stuttgart
Intervention: Heide Korbus, Universität Stuttgart
Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik für Geriatrische Rehabilitation, Stuttgart
PROFinD: Prevention and Rehabilitation of Osteoporotic Fractures in disadvantaged Populations