Problemstellung
Der Kerngedanke der von Herrn Hornung entwickelten und bereits erprobten Therapie besteht in der Anwendung von Trainingsübungen und –verfahren aus dem Repertoire des Koordinations- und Konditionstrainings spezieller Kampfsportarten. Es handelt sich hierbei um einen empirischen Transfer erprobter Methoden und Verfahren auf ein Kollektiv mit den typischen motorischen Dysfunktionen von Versuchspersonen mit Morbus Parkinson.
Untersuchungsdesign
Es werden langfristige Anpassungen an eine Trainingsintervention untersucht. Es kommen folgenden Methoden zum Einsatz:
Reflexaktivität (Verletzungssimulation): Bei Parkinson-Versuchspersonen tritt häufig eine gestörte Reflexaktivität auf. Mit Hilfe dieser Simulation konnte das Reflexverhalten am Bein bei einer Umknickbewegung im Sprunggelenk untersucht werden. Die Versuchsperson stand entspannt auf der Umknickplattform; über ein elektromagnetisches Verschluss-System wurde die Standfläche des Gerätes entriegelt und die definierte Bewegungen freigegeben. Die Bedingungen sind einem realen Trauma qualitativ ähnlich, aber quantitativ in einem physiologisch unbedenklichen Ausmaß. Der Beginn des mechanischen Umknickreizes, Ausmaß und Geschwindigkeit der Sprunggelenkbewegungen konnten exakt registriert werden.
Alltagsmotorik: Der veränderte Bewegungsablauf beim Gehen ist ein typisches Erscheinungsbild des Parkinson-Syndroms. Kraft-, Reaktions- und Koordinationsvermögen wurden bei verschiedenen Gangabläufen geprüft. Von Interesse bei der Ganganalyse sind insbesondere die Bodenkontaktzeit, und das Integral der Kraft x. Beim Aufstehen auf Reaktion interessierte vor allem die Reaktionszeit, als auch die Zeit, die der Patient bis zum Stand benötigte.
Gleichgewicht: Ein häufiges Symptom der Parkinson-Erkrankung ist ein reduziertes Gleichgewichtsvermögen. Mit Hilfe einer Kraftmessplatte konnte das Gleichgewichtsvermögen im beidbeinigen und im einbeinigen Stand gemessen werden. Die Aufgabe an dieser Station bestand darin, möglichst ruhig auf einem Bein in einer leichten Kniebeugestellung über einen Messzeitraum von 30 Sekunden zu stehen. Dabei wurden Kraft-, Winkel- und EMG- Parameter über eine Zeitdauer von 10s bestimmt.
Spezielle Motorik: Die Ausführung verschiedener Bewegungen mit dem Arm, insbesondere repetitive Bewegungen stellen für viele Parkinson-Versuchspersonen ein Problem dar. An dieser Station wurde zum einen über einen Zeitraum von 10 Sekunden der Tremor erfasst, als auch die Bewegungskonstanz bei einer Pro- und Supinationsbewegung des Unterarms und beim „Tapping“. Zum anderen wurde eine Zielübung auf ein Signal hin durchgeführt.